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Big Tech goes Hollywood: Netflix, Amazon und Apple buhlen um Filmstudios

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

auch das Filmgeschäft befindet sich in einem historischen Umbruch: Während früher legendäre Hollywoodstudios das Geschäft dominierten, verschiebt heute die Streaming-Ökonomie die Machtverhältnisse. Vor allem Big-Tech-Champions wie Netflix, Amazon und Apple übernehmen dabei immer mehr das Kommando und bringen sich für den nächsten großen Angriff auf Hollywood in Stellung.

Denn nachdem die Streaming-Märkte weitgehend verteilt sind, verlagert sich der Wettbewerb zunehmend auf die Produktionsseite, wo etablierte Filmstudios und deren bekannte Produktionen ins Visier geraten. Neue Blockbuster-Deals, steigende Inhaltebudgets und strategische Zukäufe setzen die Filmbranche entsprechend unter Druck und eröffnen gleichzeitig neue Investmentchancen. Die Frage lautet dabei allerdings: Wer sichert sich die wertvollsten Markenrechte der Filmwelt, und was bedeutet das für Champions-Investoren?

Wer wird der Gigant der Unterhaltungsindustrie?



Bereits mit dem MGM-Kauf 2021 machte Amazon vor, wie Big Tech sich Markenrechte und kreative Assets sichert. Nun setzt Netflix noch eins drauf: Der Streaming-Pionier will einen Großteil von Warner Bros. Discovery (WBD) inklusive der Film- und TV-Studios sowie des Streamingdienstes HBO Max übernehmen. Für 27,75 Dollar je Aktie würde sich der Kaufpreis auf 72 Milliarden Dollar summieren, mit Schulden sogar auf knapp 83 Milliarden Dollar. Netflix könnte damit den Zugang zu einem der wertvollsten Kataloge der Filmgeschichte erhalten – von Harry Potter über The White Lotus bis zur Kult-Serie Friends.

Mit vereinten Kräften kämen Netflix und WBD künftig auf rund 450 Millionen Abonnenten weltweit, womit ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie entstehen dürfte. Doch Investoren bewerten die mögliche Übernahme zwiespältig: Zwar stärkt Netflix seine IP-Basis massiv und erhält jahrzehntelang verwertbare Inhalte, gleichzeitig steigen allerdings die Integrationsrisiken und der regulatorische Druck. So äußerten beispielsweise US-Senatoren und Kartellbehörden bereits deutliche Bedenken hinsichtlich Netflix’ wachsender Marktmacht. Auch gibt es Konkurrenten wie beispielsweise Paramount, die das Kaufangebot des Streaming-Pioniers noch überbieten wollen.

Parallel zu Netflix’ geplanter Mammutübernahme intensivieren auch die Champions-Kollegen Apple und Amazon die Bemühungen, ihre eigenen Marktanteile auszubauen. Apple investiert dabei zunehmend in Prestigeproduktionen, während Amazon dank MGM breit im Film- und Seriengeschäft aufgestellt ist und Inhalte über den Abo-Dienst Prime, Werbung und Merchandising monetarisieren kann.

Filmreife Renditen für Anleger?



Entsprechend ändert sich das Marktumfeld dramatisch, und das traditionelle TV-Geschäft verliert rasant an Bedeutung, wie die jüngsten Zahlen von WBD zeigen: Die Kabelsparte meldete im vergangenen Quartal einen Umsatzrückgang von 23 Prozent, was als ein weiteres Signal dafür gewertet werden kann, dass die Zukunft dem Streaming gehört. Für Investoren schafft dieser Trend attraktive Perspektiven. Denn die Kontrolle über wertvolle Film- und TV-Markenrechte sichert Netflix, Amazon und Apple skalierbare Assets, die über Streaming, Gaming, Werbung und digitale Ökosysteme vielfältig monetarisiert werden können.

Wer beim Inhalte-Wettlauf die Nase vorn haben wird, ist für Anleger allerdings gar nicht so entscheidend. Denn jeder der drei genannten Champions hat seine ganz eigenen Qualitäten, profitiert langfristig von weitreichenden Wettbewerbsvorteilen, verfügt über gut gefüllte (Film-)Kassen und bringt es auf eine durchschnittliche Zehn-Jahres-Aktienkursperformance von mehr als 20% p.a.

Deshalb: Investieren Sie am besten breit diversifiziert in die zukunftsweisende Technologiebranche. Das geht z.B. mit dem boerse.de-Technologiefonds, in dem neben Netflix, Amazon und Apple 30 weitere Tech-Champions sowie über 500 Technologie-Aktien enthalten sind.

Auf gute Investments!

Ihr
Markus Schmidhuber
Content Manager

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