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TKMS und Aumovio: Sind die MDax-Aufsteiger gute Investments?

Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser,

alle drei Monate überprüft ISS STOXX – die für die Berechnung der Indizes verantwortliche Tochter unseres Champions Deutsche Börse – die Zusammensetzung der Dax-Indizes. Das maßgebliche Kriterium für eine Mitgliedschaft in Dax & Co. ist eine Marktkapitalisierungs-Rangliste für die größten deutschen Aktiengesellschaften. Und Anfang Dezember fand wieder die routinemäßige Überprüfung der Dax-Indizes statt. Das Ergebnis:

Während es beim deutschen Leitindex Dax keine Änderungen gibt, werden im MDax und insbesondere im Small-Cap-Index SDax einige Werte ausgetauscht. Solche Indexveränderungen sind für uns immer ein willkommener Anlass, um die Neulinge aus dem Blickwinkel der Performance-Analyse genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn womöglich ist unter den Aufsteigern ja ein Kandidat für den Champions-Pool dabei …

MDax-Aufsteiger: Zwei blutjunge Börsennovizen

Die beiden MDax-Neulinge Aumovio und TKMS scheitern jedoch schon an der Grundvoraussetzung, um überhaupt ein boerse.de-Aktien-Rating und damit einen Platz auf unserer Beobachtungsliste zu erhalten. Denn hierfür ist eine Kurshistorie von mindestens zehn Jahren erforderlich.

Bei Aumovio liegt das Börsendebüt dagegen gerade einmal knapp drei Monate zurück, und bei TKMS sind es sogar lediglich zwei Monate, sodass sich in beiden Fällen natürlich noch keinerlei Rückschlüsse auf die langfristige Anlagequalität ziehen lassen. Bei beiden Unternehmen handelt es sich übrigens um Abspaltungen von bekannten deutschen Industriegrößen. So wurde Aumovio vom im Dax notierten Automobilzulieferer Continental abgespalten, und bei TKMS handelt es sich um die ehemalige Marinesparte des MDax-Mitglieds ThyssenKrupp.

Für Anleger bleibt zu hoffen, dass die beiden MDax-Aufsteiger nicht in die boerse.de-Aktien-Rating-Fußstapfen ihrer Mütter treten. Denn für die ThyssenKrupp-Aktie errechnen sich im Schnitt der vergangenen zehn Jahre jährliche Kursverluste, was sich in einem C-Rating niederschlägt. Continental kommt sogar auf die schlechteste Rating-Note D, da Anleger hier seit 2015 im Schnitt sogar 7% p.a. verloren haben.

HelloFresh, Ottobock, tonies: Auch die SDax-Neulinge sind nicht champions-tauglich

Im SDax, der die 70 nächstgrößten Unternehmen hinter den 40 Dax- und 50 MDax-Mitgliedern enthält, gibt es Ende Dezember sogar gleich sechs Wechsel. Davon scheidet auch hier bereits die Hälfte allein aufgrund der zu kurzen Kurshistorie als vernünftiges Langfristinvestment aus. Konkret:

Bei Ottobock liegt das IPO gerade einmal zwei Monate zurück, während tonies und HelloFresh zumindest schon seit vier bzw. acht Jahren an der Börse notiert sind. Somit verbleiben noch drei SDax-Neulinge, die wir dem boerse.de-Aktien-Rating unterziehen können. Das gemischte Ergebnis:

Als Schlusslicht erweist sich hier die Gerresheimer-Aktie. Denn in den vergangenen zehn Jahren haben Anleger mit dem MDax-Absteiger im Schnitt 9% pro Jahr verloren. Entsprechend lautet das Rating-Ergebnis auch D. Beim Biokraftstoff-Spezialisten stehen dagegen im selben Zeitraum jährliche Kursgewinne von 11% zu Buche. Allerdings signalisiert die Verlust-Ratio mit 5,23 aus Sicht der boerse.de-Performance-Analyse ein viel zu hohes Anlagerisiko, sodass es bislang nur für ein B-Rating reicht. Am besten schneidet wiederum der SDax-Aufsteiger PSI Software ab. Denn seit 2015 stehen im Schnitt 13% Kursanstieg pro Jahr zu Buche, wobei die Risikokennziffer mit 3,14 zwar ebenfalls erhöht ausfällt. Doch summa summarum kommt die auch im Darwin-Portfolio des boerse.de-Technologiefonds enthaltene Softwareschmiede damit auf ein A-Rating.

Die Änderungen im MDax und im SDax werden ab dem 22. Dezember 2025 wirksam. Genauso wird es zum 30. Dezember auch zwei Wechsel im Pool der 100 Champions geben, da wir die Zusammensetzung hier ebenfalls quartalsweise überprüfen. Welche beiden US-Werte aus dem S&P 500 in die Riege der laut Performance-Analyse langfristig besten Aktien der Welt aufsteigen, lesen Sie kostenlos und unverbindlich in der neuen boerse.de-Aktienbrief-Ausgabe.

Mit bester Empfehlung

Jochen Appeltauer
Chefredakteur boerse.de-Aktienbrief

PS: Wie die Kennzahlen der Performance-Analyse genau berechnet werden und wie Sie mithilfe der boerse.de-Aktien-Ratings den Unterschied zwischen Qualitätswerten und Schrott-Aktien erkennen, erfahren Sie im „Leitfaden für Ihr Vermögen“. Die Kultpublikation ist gerade in der aktualisierten und überarbeiteten 65. Auflage erschienen. Hier können Sie sich kostenlos und unverbindlich Ihr persönliches Exemplar sichern.