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Die neue Gier aufs schnelle Geld: Circle IPO heizt Markt für Börsengänge an

Die Krypto-Euphorie der vergangenen Monate erfasst jetzt auch den regulären Aktienmarkt: Der Börsengang des FinTech-Konzerns Circle sorgte zuletzt für Aufsehen, da das US-Unternehmen am 5. Juni 2025 ein spektakuläres Debüt an der New Yorker Börse gefeiert hat. Der Ausgabepreis lag bei 31 Dollar, doch schon am ersten Handelstag vervierfachte sich die Aktie auf rund 134 Dollar. Trotz geopolitischer Spannungen und Unsicherheiten an den Märkten legte das Papier bis Mitte Juni um stolze 400% zu.

 

Damit steht Circle exemplarisch für eine neue Risikobereitschaft vieler Anleger, die sich wieder verstärkt auf wachstumsstarke Zukunftsthemen und IPOs stürzen. Aber ob das eine so gute Idee ist?

 

Circle – ein instabiler Stablecoin-Anbieter

 

Blicken wir aber zunächst auf den Börsen-High-Flyer Circle. Das Geschäftsmodell des 2013 gegründeten Unternehmens basiert auf einer Reihe von Produkten und Dienstleistungen – darunter Circle Pay für Peer-to-Peer-Zahlungen, Circle Trade für den Handel mit Kryptowährungen und Circle Invest für einfache Investitionen in Kryptowährungen. In Partnerschaft mit Coinbase bietet Circle außerdem den Stablecoin USDC an – eine an den US-Dollar gekoppelte Kryptowährung. Für die Ausgabe von USDC werden Anleihen und andere Wertpapiere als Sicherheit hinterlegt und Circle kassiert dafür – ähnlich wie eine Bank – die Zinsen. Die aktuell hohen Renditen vor allem von US-Staatsanleihen sind für den Börsennovizen deshalb ein großer Gewinnbooster. Doch sollte das Zinsniveau irgendwann wieder sinken, könnte das Millionengeschäft deutlich schrumpfen.

 

Die Begeisterung der Investoren ist dennoch nicht zu bremsen und hat die ohnehin schon ambitionierte Bewertung von Circle in astronomische Höhen getrieben. Dazu kommt, dass der US-Kongress derzeit genaue Regeln aufstellt, wie Stablecoins reguliert und genutzt werden dürfen, was in den USA eine wahre Goldgräberstimmung auslöst.

 

IPO-Markt nimmt Fahrt auf, aber …

 

Neben Circle wagten in den vergangenen Wochen u.a. der Social-Trading-Anbieter eToro sowie die Krypto-Investmentfirma Galaxy Digital den Gang an die US-Börse. Auch immer mehr Firmen in Europa bereiteten sich auf ein IPO vor. In Deutschland gelten beispielsweise das Medizintechnikunternehmen Brainlab und Autodoc als mögliche Milliardenbörsengänge, die noch vor der Sommerpause in den Handel starten könnten.

 

Zwar warnen Experten vor einer möglichen Überhitzung und erinnern an die spekulative Dotcom-Phase um die Jahrtausendwende. Doch die Dynamik am IPO-Markt zeigt: Die Gier aufs schnelle Geld ist zurück. Anleger sollten jedoch immer im Hinterkopf behalten, dass ein potenziell hoher Gewinn immer einem ebensolchen Risiko gegenübersteht. IPOs, die noch nicht über die für Champions-Aktien entscheidende, mindestens zehnjährige, erfolgreiche Kurshistorie verfügen, sollten deshalb höchstens als spekulative Depotbeimischung fungieren.

 

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Auf gute Investments!

 

Ihr

Markus Schmidhuber

 

Content Manager