Pressewoche über "Das Spiel der Spiele"

<!--@@cover=buchb-->Pressewoche über "Das Spiel der Spiele"
Die Pressewoche stellt in ihrer aktuellen Ausgabe als Buchtipp "Jesse Livermore - Das Spiel der Spiele" von Edwin Lefevre vor:

Spiel der SpielePressewoche-Buchtipp:
Abenteuer Börse - Das Spiel der Spiele


Jesse Livermore lebte den amerikanischen Traum. Um nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten und Farmer werden zu müssen, machte er sich mit nicht einmal 15 Jahren und fünf Dollar in der Tasche aus dem Staub. Für seinen ersten Job musste er in einem Aktienwettbüro die Kurse an die Tafel schreiben. Er passte aber gut auf und wettete schließlich mit. Innerhalb eines Jahres hat er sensationelle 1000 Dollar Gewinn gemacht und hatte in allen Wettbüros der Stadt Hausverbot, da er zu viel gewann. Er spekulierte daraufhin direkt an der Börse und verlor alles. Für ihn jedoch kein Grund aufzugeben. Im Verlauf seiner langen Spekulanten-Karriere gewann und verlor er viele Millionen. Livermore aber dürfte einer wenigen sein, die selbst von der Krise 1929 profitierten. Viele machten ihn sogar für den „Schwarzen Freitag“ verantwortlich. Bereits im Sommer davor hatte er begonnen, auf fallende Kurse zu setzen. Sein Plan ging auf, die Kurse stürzten ins Bodenlose und lösten in Amerika die große Depression aus. Jesse Livermore besaß zu diesem Zeitpunkt mehr als 100 Millionen Dollar.

Die US-Originalbiografie „Reminiscences of a Stock Operator“, die Börsenguru André Kostolany für einen Klassiker der Börsenliteratur hielt, liegt nun mit dem Titel „Das Spiel der Spiele“ in deutscher Übersetzung vor. Bis heute haben die Schilderungen der Lebensgeschichte Livermors nichts an Aktualität eingebüßt. Auf 480 Seiten erleben die Leser den Auf- und Abstieg des Ausnahme-Börsianers. Für Livermore war die Börse nichts anderes als Psychologie. Der Mensch war für ihn ein Spielball seiner Emotionen, der sich bei seinen Entscheidungen immer wieder von Angst und Gier leiten lässt, so sein Fazit. Genau diese immer wiederkehrende Verhaltensstruktur der Menschen an den Börsen analysierte er akribisch sein Leben lang. Fundamentale Daten dagegen, wie der Gewinn einer Firma oder ihr Geschäftsmodell, interessieren ihn kaum. Für ihn zählte allein die Kursbewegung der Aktie. Seine Schlüsselerkenntnis in all den Jahren war, dass eine Aktie weitere Käufer geradezu magisch anzog, wenn sie psychologisch wichtige Grenzen wie 10, 50 oder 100 Dollar durchbrochen hatte. Er hatte oft Glück, doch sein Ende war tragisch. Viermal ging er im Laufe seines Lebens bankrott, dreimal erhob er sich wieder wie der Phoenix aus der Asche. Für ein letztes Mal jedoch hatte er keine Kraft mehr. „The wonder boy“ hatte sein Vermögen von einst mehr als 100 Millionen auf nur noch fünf Millionen Dollar reduziert. Als ein privates Desaster hinzukam, beging er Selbstmord.

Rezension aus der Pressewoche vom 28. März 2009


ISBN 3-930851-04-0
TM Börsenverlag AG
480 Seiten
Preis: 39,95 EUR

Wenn auch Sie dem König der Spekulation folgen wollen, finden Sie hier weitere Informationen.